Zufütterung nicht vor Mitte Mai, möglichst in der Abenddämmerung an einer geschützten Stelle wieder aus-
gewildert werden.
B - wie BABYS - Igelbabys gehören in Fachhände! Mutterlose Welpen warm halten - bitte nicht füttern! - und
sofort in eine Igelstation bringen. Nur hier erhalten sie die richtige Pflege und Nahrung. Igelsäuglinge erkennt
man am Gewicht (ca. unter 120g) oder an den geschlossenen Augen.
C - wie CHEMIE - Pestizide und Insektizide werden trotz verschärfter Bestimmungen noch immer viel zu leicht-
sinnig in der Landwirtschaft und in privaten Gärten eingesetzt - sehr zum Schaden vieler Wild- und Haustiere.
Oft gibt es schonende und natürliche Alternativen, die wir nutzen sollten.
D - wie DURCHFALL - Der normale Igelkot ist fest und dunkel. Durchfall deutet immer auf eine Erkrankung hin.
Hierfür gibt es viele Möglichkeiten: Innenparasiten, bakterielle Erkrankungen, Kokzidien etc. Unbedingt eine
Igelstation aufsuchen. Kotprobe zur Untersuchung mitbringen.
.
Käfer, Larven, Spinnen, Raupen, sowie auch Schnecken und Würmer gehören zu seinen Hauptspeisen. Wasser
ist vor allem in den Sommermonaten wichtig. Igel, die in menschlicher Pflege sind, erhalten Katzenfutter mit
Igeltrockenfutter bzw. Haferflocken gemischt, sowie Wasser zum Trinken. Niemals Milch!
F - wie FORTPFLANZUNG - Im Frühjahr - ca. Mai/Juni - manchmal auch noch später, beginnt die Paarungszeit.
Die Igelin trägt ca. 35 Tage. Die meisten Jungen werden im August geboren. Die durchschnittliche Wurfgröße
sind 5 Welpen. Nur in Ausnahmefällen gibt es 2 Würfe im Jahr. Nach ca. 6 - 7 Wochen sind die Jungigel auf sich
gestellt.
Kellerschächte, Rasenmäher und Trimmer, Reisigfeuer, Umweltgifte, Monokultur und vieles mehr, was der Mensch
geschaffen hat, belastet unser Stacheltier schwer. Die natürlichen Feinde, wie Uhu, Dachs, Fuchs, Marder und
mancher jagdeifrige Hund spielen dagegen nur eine untergeordnete Rolle.
Igel und sterbende Igel bitte sofort zu einem Tierarzt bringen. Igel, die tagsüber herumlaufen und einen schwachen
bzw. ausgezehrten Eindruck machen und Igelwelpen gehören sofort in eine Igelstation. Grundsätzlich gilt: Keine
Aufnahme eines Wildtieres ohne sofortige Information durch Sachverständige!
I - wie IGELSTATIONEN - Anschriften von Igelstationen in Ihrer Nähe erhalten Sie über Ihr zuständiges Tierheim
bzw. Ihren Tierarzt. Igelstationen befinden sich meist in Privathäusern und werden ehrenamtlich geführt. Durch
die begrenzte räumliche Kapazität sind die meisten Stationen im Herbst/Winter hoffnungslos überfüllt.
J - wie JUNGIGEL - Im Oktober werden oft Jungigel aufgenommen, die scheinbar "zu klein" sind, um den Winter
zu überleben. Das ist nicht immer richtig. Oft genügt es schon, wenn man die Kleinen im Garten zufüttert. Ein
gesunder Jungigel nimmt sehr schnell zu. Und die "Schallgrenze" von ca. 500 - 600 g für den Winterschlaf muss
erst Ende November erreicht sein.
bakterielle Erkrankungen zur Folge haben können (hierbei sind meistens Lunge und Darm betroffen), kommen oft
Verletzungen durch Autos bzw. Mähmaschinen vor. Auch Knochenbrüche und Hauterkrankungen sowie Lähmungen,
Bissverletzungen etc. sind leider an der Tagesordnung. In den warmen Monaten sind offene Wunden meist mit Fliegen-
maden befallen.
L - wie LEBENSERWARTUNG - Man kann von einer durchschnittlichen Lebenserwartung von ca. 3 - 5 Jahren aus-
gehen. Bei den Jungigeln erreichen nur ca. 25 % der Tiere ihr 1. Lebensjahr.
M - wie MEHLWÜRMER - Diese sind für viele Igel eine Delikatesse. Leider sind sie auch starke Vitamin-B-Räuber
und sollten, wenn überhaupt, nur hin und wieder und in geringer Anzahl gefüttert werden. Oft treten bei häufiger
Mehlwurmfütterung erhebliche Lähmungserscheinungen beim Igel auf.
N - wie NATURSCHUTZ - Der Igel ist ein Wildtier und steht unter Naturschutz. Das bedeutet, dass er nur in Aus-
nahmefällein menschliche Obhut genommen werden darf. Dies betrifft hauptsächlich kranke und verletzte Tiere
sowie verwaiste Igelwelpen. Sobald die Tiere wieder genesen sind bzw. für sich selbst sorgen können, sind sie
unverzüglich wieder auszuwildern!
O - wie ORIENTIERUNG - Igel haben einen guten Orientierungssinn. Deshalb sollten sie, wenn irgend möglich,
auch wieder an ihrer Fundstelle ausgewildert werden. Ihre Schlafnester sowie Futterstellen finden Igel mit
Leichtigkeit wieder.
P - wie PARASITEN - Igel haben neben den Außenparasiten auch Innenparasiten. Ein kräftiges Tier wird mit
geringem Befall fertig. Bei jungen oder schwachen Tieren ist ein starker Parasitenbefall oft lebensbedrohlich.
Gegen Flöhe gibt es geeignet Sprays, Zecken und Fliegenmaden werden mit der Pinzette entfernt. Gegen
Innenparasiten (Husten, stark untergewichtig, Durchfall, grüner oder blutiger Kot) hilft nur eine Spritze ---
bitte eine Igelstation aufsuchen.
Q - wie QUARANTÄNE - Igel, die in einer Igelstation aufgenommen werden, sollten möglichst getrennt gehalten
werden, um eine Übertragung von Krankheiten oder Parasiten zu vermeiden.
Komposthäufen, dichte Hecken, Holzbeige und alte Schuppen bzw. Gartenhäuschen dienen u. a. den Igeln als
Unterschlupfmöglichkeiten und erleichtern ihnen den Winterschlaf.
S - wie STACHELN - Das Stachelkleid des Igels ist sein einziger Schutz vor Feinden. Er kann sich blitzschnell
einigeln und stellt seine ca. 2 cm langen "Verteidigungsspeere" kreuz und quer dem Feind entgegen. Ein
erwachsener Igel hat ca. 8.000 Stacheln zur Verfügung.
in den meisten Fällen die notwendige Sachkenntnis für eine erfolgreiche tiermedizinische Versorgung des Igels
fehlt !!! Igel, die mit blutenden Wunden (oft Mähmaschinen oder Tellersensen), offenen Brüchen oder sterbend
aufgefunden werden, gehören unverzüglich - nach vorheriger Rücksprache mit einer Igelstation - in eine Tierarzt-
praxis gebracht. Meist ist eine Narkose nötig, um das verletzte Tier optimal zu untersuchen, röntgen bzw. operieren
zu können. Dabei ist aber unbedingt darauf zu achten, dass sich der Igel nicht bereits im unterkühlten Zustand
befindet. Haben Sie einen hilfsbedürftigen Igel gefunden und wissen nicht weiter, so wenden Sie an eine Igelstation.
U - wie UNTERBRINGUNG - Pflegeigel sollten in einem möglichst großzügigen Gehege mit Schlafhäuschen
untergebracht werden. Der Igel sollte viel Auslauf zur Verfügung haben. Der Auslauf muss täglich gesäubert
gesäubert und nachgefüllt werden. Genauere Auskünfte hierzu erhalten Sie bei Ihrer Igelstation.
DAS WICHTIGSTE ZUERST: Der Fundigel MUSS bei Raumtemperatur von 18 - 20 Grad untergebracht werden;
Im unterkühlten Zustand kann kein Igel medizinisch behandelt werden. Das bedeutet seinen sicheren Tod !
V - wie VERKEHR - Wie unter G - Gefahren bereits genannt, sind die Verluste im Straßenverkehr bei der Igel-
population erschreckend hoch. Schätzungsweise 1.000.000 Igel werden jährlich überfahren.
W - wie WINTERSCHLAF - Der Winterschlaf ist für den Igel äußerst wichtig. Normalerweise fallen erwachsene
Igel Ende Oktober/Anfang November je nach Lage und Witterung in den Winterschlaf. Dieser dauert dann
bis März/April. Jungigel fallen meist erst Ende November oder noch später in den Winterschlaf, da sie noch,
auch tagsüber, nach Nahrung suchen. Hier kann der Tierfreund nachhelfen ohne gleich in den natürlichen
(siehe unter "E" wie Ernährung). Das Futter sollte immer an der gleichen Stelle und trocken stehen. Zur
mit zerhackten Nüssen, Rosinen und Katzentrockenfutter. Es wird nicht schlecht und gefriert nicht. Tipps für
ein Futterhaus erhalten Sie in jeder Igelstation.
XY- ungelöst - Sind noch viele Probleme und Fragen über unseren Igel. (Kontakt)
Z - wie ZEITUNGSPAPIER - Wer einen Igel überwintert oder für kurze Zeit zur Pflege bei sich aufnimmt, sollte
sich mit Zeitungspapier eindecken. Es ist eine optimale Einlage für das Innengehege sowie das Schlafhaus
.
Überarbeitung von Verena Wendt
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